Leserbrief
Energie: Stromkonzerne sollten die Preise jetzt wieder senken

«Hohe Strompreise füllen Alpiqs Kassen», Ausgabe vom 24. Februar

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Dass die Stromtarife aufgrund der durch den Ukrainekonflikt gestiegenen Energiepreise erhöht wurden, ist nachvollziehbar. Wenn diese Tarife aber nun auf Basis von kurzfristigen Höchstwerten definitiv festgelegt werden, muss man das als Raubzug auf die Kaufkraft des Normalbürgers bezeichnen.

Der Artikel spricht Bände. Die Schweizer Stromwirtschaft gehört zu rund 85 Prozent der öffentlichen Hand, also Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden. Da stellt sich die Frage: Wo sind die Volksvertreter, die die Interessen der gebeutelten Normalbürger vertreten sollten? Meiner Meinung nach ist es höchste Zeit, die erhöhten Stromtarife wieder mit der Aktualität in Einklang zu bringen. Zudem sind sie in eine dynamische, marktbasierte quartals- oder halbjährliche Festlegung hinüberzuführen. Zugegeben, eine Strommangellage kann wirklich eintreten. Sie als Vorwand und für Panikmache zu instrumentalisieren, um die Kassen zu füllen, verstösst schlicht gegen Treu und Glauben.

Wie man feststellt, verfügen wir derzeit über historische Höchststände an Reserven in den meisten versorgungsrelevanten Bereichen. Kein Wunder, hat der Elcom-Chef die Strommangellage vorsichtshalber schon auf den Winter 2023/2024 verschoben.

Hätte die Stromlobby den Ausbau von alternativen Energien nicht jahrzehntelang blockiert, wäre unser Eigenversorgungsgrad deutlich höher und umweltfreundlicher. Wir haben genügend Potenzial im Bereich Gebäudesanierung, und ausreichend alternative Energien, um unsere Energieversorgung weitestgehend unabhängig und fossilfrei zu machen.

Zum Glück sehen das auch immer mehr Privatpersonen und investieren in eine Eigenversorgung.

Willy Kaufmann, Meggen